ImpRESSIonen vom 69. Deutschhauser treffen und 2. deutschhauser seminar

Bilder vom 2. Deutschhauser Seminar mit Ingrid Sauer (Sudetendeutsches Archiv) und Frank Altrichter (Medienreferent Sudetendeutsche Landsmannschaft) und den Hausern (Dolfis und Hildas Mundartquiz ist unvergesslich!).

+ Bilder vom 69. Treffen der Deutschhauser mit der Totenehrung am Gedenkstein und allen Teilnehmern vor der Gaststätte "Wallachei" in Lichtenfels. 

Ein großes Dankeschön an unsere Ortsbetreuerin Gerda Ott für die super Organisation der beiden Veranstaltungen!!!


Erinnerung an die Heimat im Herzen behalten

69. Heimattreffen der Deutschhauser in Lichtenfels

Lichtenfels. Bereits zum 69. Mal trafen sich am Samstag die aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschhauser in ihrer Patenstadt Lichtenfels, um die Erinnerung an ihre sudetendeutsche Heimat wach zu halten. Wie immer kamen die aus ganz Deutschland angereisten Heimatvertriebenen aus Deutschhause zunächst am fahnengeschmückten Gedenkstein im Bergschlosspark zusammen, um unter der feierlichen musikalischen Umrahmung durch die Banzberg Musikanten ihrer Verstorbenen zu gedenken. 

Seit fast sieben Jahrzehnten würden sich die vertriebenen Landsleute aus Deutschhause alljährlich in ihrer Patenstadt treffen, betonte die Ortsbetreuerin der Deutschhauser, Gerda Ott aus Stuttgart. Wahrscheinlich könnten nur wenige Heimatorte aus dem Sudentenland so viele Heimattreffen in ununterbrochener jährlicher Folge vorweisen.

Die einst in einer festen Dorf- und Stadtgemeinschaft ansässig gewesenen Ortsbewohner mit ihrem ausgeprägten Gemeinschaftssinn seien durch die Vertreibung plötzlich auseinandergerissen worden, wodurch sich das ganze soziale Gefüge auflöste und die Menschen über ganz Deutschland verstreut wurden. So hätten die Deutschhauser in der fremden Umgebung einen Ort gesucht und auch gefunden, wo sie ihre Gemeinschaft zumindest immer wieder für kurze Zeit erleben, wo sie sich treffen und austauschen konnten.

Diesen Ort hätten sie mit der Stadt Lichtenfels angetroffen. „Durch die alljährlich stattfindenden Treffen ist für uns Lichtenfels zu einer neuen Heimat geworden, die uns Geborgenheit und Schutz vermittelt“, machte die Ortsbetreuerin voller Dankbarkeit deutlich. 

Aus diesem Grund freute sie sich sehr über die große Anteilnahme, die durch die Anwesenheit der stellvertretenden Landrätin Monika Faber, der Zweiten Bürgermeisterin Sabine Rießner, des 3. Bürgermeisters Winfried Weinbeer, von Harald Fischer von der Tourist-Info und dessen Vorgänger Paul Blomeier sowie der Kreisvorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Heidi Engelhardt, zum Ausdruck kam. Gerda Ott sprach auch die Heimatstube im Obergeschoß des Rathauses an, in der die Deutschhauser seit 1984 ihre Heimatsammlung untergebracht hatten, und die momentan durch den Rathausumbau nicht nutzbar ist, in der Hoffnung, dass sie vielleicht zum 70. Heimattreffen wieder geöffnet werden kann.

Gestützt auf eine 33-jährige Patenschaft könne man darauf vertrauen, dass die Stadt Lichtenfels zusammen mit ihren Bürgern Verständnis  für das Schicksal sowie die Belange der Deutschhauser hat. „Mit großer Dankbarkeit fühlen wir, dass wir angenommen wurden. Wir haben hier in unserer Patenstadt einen neuen Mittelpunkt unserer Begegnungen und kulturellen Beziehungen und somit auch unsere Identität gefunden“, stellte die Ortsbetreuerin fest.

„Wir, die wir vor über 70 Jahren aus unserer Heimat vertrieben wurden, wissen es sehr zu schätzen, hier einen Ort zu haben, an dem wir in angemessener Form unserer verstorbenen Landsleute gedenken können“, hob Frau Ott hervor. Im Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Deutschhauser, die sie namentlich verlas, stellte sie eine Blumenschale am Gedenkstein nieder.

Die stellvertretende Landrätin Monika Faber betonte, dass sich die Kreisstadt nicht nur um ein gutes Verhältnis zu ihren Partnerstädten gekümmert habe, sondern auch die Beziehung zu ihrem Patenort Deutschhause gefördert habe. Sie erinnerte daran, dass der einstige Bürgermeister Dr. Günther Hauptmann, unter dessen Schirmherrschaft ein Naturdolomitstein als Gedenkstein 1965 im Bergschlosspark aufgestellt wurde und der auch 1985 die Patenschaftsurkunde unterzeichnete, ebenfalls ein Sudetendeutscher war.

Gerade im Hinblick auf die vielen Leiden, die die Sudetendeutschen und damit auch die Deutschhauser infolge des Zweiten Weltkrieges durch Flucht und Vertreibung erfahren mussten, blickte der Dritte Bürgermeister Winfried Weinbeer in seinem Grußwort doch etwas sorgenvoll auf die aktuelle weltpolitische Situation und wünschte sich ein friedvolleres Miteinander.

Gerda Ott betonte abschließend, dass es wichtig sei, die Erfahrungen und Erlebnisse der Heimatvertriebenen  an die nächste Generation weiterzutragen. Deshalb erhoffe sie sich eine große Beteiligung der jungen Generation beim 70. Heimattreffen.   

 

Bei dem anschließenden Beisammensein in der Gaststätte Wallachei wurden noch ausgiebig Erinnerungen ausgetauscht.                                                                           Alfred Thieret     

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Spaziergang durch Deutschhause
Orientierung im historischen Deutschhause anhand alter Fotos. Bildervortrag am Deutschhauser Treffen am 2.6.2018.
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Kontakt

Ortsbetreuerin:

Gerda Ott

wugott@t-online.de

Tel: 0711 / 59 22 85

Termine

6. Deutschhauser Seminar - 31. Mai 2024

73. Heimattreffen der Deutschhauser - 1. Juni 2024